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Litauischer Außenminister eröffnet Smart Country Convention 2019

Litauischer Außenminister eröffnet Smart Country Convention 2019

Das Neugeborene innerhalb einer halben Stunde online anmelden, die Steuererklärung schnell im Internet erledigen oder die Krankschreibung direkt vom Arzt an den Arbeitgeber schicken lassen: 90 Prozent solcher Behördenangelegenheiten lassen sich in Litauen schnell und einfach online erledigen. Als Vorreiter in Sachen Digitalisierung öffentlicher Dienste ist der baltische Staat in diesem Jahr Partnerland der Smart Country Convention.

Der litauische Außenminister Linas Antanas Linkevičius sagte in seiner Keynote zur Eröffnung der Smart Country Convention 2019: „Wir sind ein kleines Land. Um in der modernen Welt überleben zu können, müssen wir konkurrenzfähig und smart sein.“ Die Einladung als Partnerland zur Smart Country Convention bedeute eine besondere Wertschätzung der Bemühungen seines Landes für die Digitalisierung und unterstreiche die zahlreichen Gemeinsamkeiten und bereits bestehende Kooperationen mit Deutschland. Die digitale Revolution bezeichnete er als größte Herausforderung unserer Zeit. Eine spezielle Agenda solle dabei helfen, Hindernisse aus dem Weg zu räumen und die gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine schnelle Entwicklung zu schaffen.

Kommunen spielen eine zentrale Rolle

Litauen hat eine der schnellsten Internetverbindungen der Welt. In Technologien wie Blockchain ist das Land führend. In nur drei Tagen sei es möglich, ein Unternehmen zu gründen, führte Linas Antanas Linkevičius aus. Das mache Litauen zu einem interessanten Standort für Digitalunternehmen: Mehr als 50 Fintechs aus Großbritannien haben sich aufgrund der Brexit-Pläne bereits in Litauen niedergelassen.

Wichtig für diese Entwicklung sei es, die Kommunen ins Boot zu holen. 16,5 Millionen Mal wurde das digitale Portal zur Erledigung von Amtsangelegenheiten GovTech von den weniger als drei Millionen Litauern bereits aufgerufen, um Kinder in Schule oder Kita anzumelden oder ein KFZ-Kennzeichen zu beantragen. In effizienten Lösungen für Smart Cities wie Vilnius sieht Linkevičius ein großes Potential, um beispielsweise die Stadtreinigung oder die Verkehrsführung zu optimieren.

Der Außenminister wies aber auch auf die Schattenseiten der Interkonnektivität hin. „Wir sind viel angreifbarer geworden. Cyberattacken können schwerwiegende Folgen für Einzelpersonen und Unternehmen mit sich bringen“, sagte er und verwies auf das feindliche politische Klima im Baltikum. Um zehntausende Cyberattacken pro Jahr auf Litauen abzuwehren, sei eine nationale Cybersicherheitsstrategie mit einer schnellen Eingreiftruppe und nationalen und internationalen Sicherheitsexperten entwickelt worden. Für derartige Angriffe auf die Demokratie müssten laut Linkevičius alle öffentlichen Stellen, Unternehmen, Regierung, Privatmenschen und Medien sensibilisiert werden. Da die Bedrohungen nicht an Landesgrenzen endeten und alle Länder sich den gleichen Herausforderungen gegenübersehen, sei die Zusammenarbeit mit europäischen Partnern wie Deutschland so wichtig, betonte der Außenminister.

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